Wollte mich nur mal kurz melden – nicht dass ihr denkt, ich hätte euch vergessen. Aber ganz ehrlich: Bei all dem Trubel hier komme ich kaum dazu, meine königlichen Pfoten hochzulegen, geschweige denn einen anständigen Blogpost zu tippen (ja, Barsoi-Damen tippen. Auf französischen Tastaturen, versteht sich).
Also, wo fange ich an?
Vielleicht bei meinem neuen Buddy.
Der heißt Tizian, ist irgendwas mit „English Setter(*), aber in fluffig“, hat das Herz am rechten Fleck, und – das muss ich neidlos anerkennen – ein erstaunliches Talent dafür, ALLES in den Mund zu nehmen. Schuhe, Gartenschläuche, tote Blätter. Ich hingegen – kultiviert, wie ich bin – bevorzuge Rosen. Oder notfalls einen gut gereiften Parmesan vom Tisch, aber das bleibt unter uns, ja?
(*) Anmerkung der Redaktion: Tizian ist selbstverständlich ein waschechter English Setter aus bestem Hause – mit Stammbaum, Ahnengalerie und vermutlich einem eigenen Wappen.
Und dann mein Garten.
Also bitte. Ein Traum. Platz zum Rennen, Platz zum Denken, Platz zum Posieren. Ich meine – schaut euch das Bild da unten an. Dieses Licht! Diese Tiefe! Dieser Fluchtpunkt! Ich sehe aus wie eine Mischung aus Herzogin und Raubkatze. Und das bin ich ja auch, innerlich.
Wenn ich loslege, fliegen die Ohren, und Tizian wird zum Punkt am Horizont. Windhunde brauchen halt Wind. Und Horizont. Und gelegentlich ein bisschen Bewunderung.



Was gibt’s sonst Neues?
Nun ja, mein menschliches Gefolge scheint ganz vernarrt in mich zu sein. Sie sagen Dinge wie „Unsere Prinzessin“, „Nicht auf die Couch, Tosca!“, und „Hat sie schon wieder das Plaid vom Sessel gezerrt?“. Ich verstehe nicht jedes Wort – aber ich spüre die Liebe.
Gestern gab’s Lachs.
Ich erwähne das nur am Rande, aber: Es war wichtig. Ich habe demonstrativ langsam gekaut, wie es sich für eine Dame meines Kalibers gehört. Tizian hat in der gleichen Zeit vermutlich ein Reh gefressen. Imaginär, versteht sich.
Ach ja – und die Nachbarn.
Ich grüße sie jeden Morgen von meiner Terrasse. Würdevoll, schweigend. Sie schauen zurück, nicken ehrfürchtig, und flüstern: „Ist das nicht diese russische Aristokratin, der jetzt hier wohnt?“ Ja. Bin ich.
So. Jetzt muss ich los.
Tizian hat gerade einen Blumentopf entdeckt, der noch nicht umgeworfen wurde, und ich muss ihm erklären, wie man das mit Stil macht. Vielleicht tanze ich danach noch eine Runde über den Rasen. Oder räkele mich auf einem Kissen und denke über das Leben nach.
In jedem Fall:
Mir geht’s blendend.
Ich bin elegant, ich bin schnell, ich bin Tosca. Und das Leben ist gut.
Bis bald, ihr Zweibeiner.
Eure Tosca (aka Anya) 🐾
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